Der Waldrand muss vom Menschen gepflegt werden? Diese Hypothese scheint auf den ersten Blick paradox. So kann der Wald bzw. der Waldrand sehr wohl ohne den Menschen auskommen, der Mensch aber keineswegs ohne intakte Waldflächen.
Aufgrund dieser Überlegung, erstaunt es kaum, dass natürlich gewachsene und auf natürliche Umweltbedingungen zurückgehende Waldränder keinerlei Pflege benötigen. Im Gegenteil sollte man sie in möglichst natürlicher Weise gedeihen lassen.
In dicht besiedelten Gebieten, beispielsweise dem Schweizer Mittelland, ist der grösste Teil der Waldgrenzen auf kulturbedingte Faktoren zurückzuführen. Schneidet man also Schleusen in den Wald oder hält ihn künstlich zurück, ist dies ein massiver Eingriff in das empfindliche Ökosystem Wald. Es entstehen scharfe unnatürliche Grenzen, welche den Umwelteinflüssen schutzlos ausgeliefert sind.
Die Frage nach dem Sinn des Waldrandes spricht gewissermassen für den Zynismus des modernen Menschen. Der Waldrand muss keine wirtschaftliche Funktion ausüben (obwohl er dies sehr wohl tut). Der Waldrand an sich ist ein wichtiger und einzigartiger Lebensraum, der oft vom Menschen zerstört wurde. Für einen verantwortungsbewussten Umgang mit unserer Natur ist es unerlässlich, dem Waldrand seine natürliche Form zurück zu geben.
Wie soll ein natürlicher Waldrand aussehen? Wie bietet er optimale Lebensbedingungen für seine Bewohner und wie bietet er dem Wald optimalen Schutz?
Montag, 28. April 2008
Mittwoch, 23. April 2008
Explore --> Erforschen Sie Ihre Fragestellung!
Der Waldrand - die Grenze zwischen Wald und Wiese, ein unwichtiges Bindeglied, das lediglich die Abgrenzung zweier Vegetationstypen darstellt. Nicht mehr, nicht weniger. So lautet wohl das gängige Urteil der Leute über den Waldrand. Die Wichtigkeit und der Nutzen des Waldes sind bekannt und unbestritten, doch: Was hat es mit dem Waldrand auf sich?
Dass der Waldrand kein unwichtiger Faktor für einen gesunden und artenreichen Wald ist, zeigt die Tatsache, dass er oft, meistens im Zusammenhang mit der Subventionierung der schweizer Landwirtschaft, in den Medien erwähnt wird. Dort kann z.B. gelesen werden, dass die Bauern mit der Pflege des Waldrandes einen bedeutsamen Beitrag für die Erhaltung der Waldfauna und Waldflora leisten (, und somit den hohen Subventionen mehr als gerecht werden). Es muss also mehr hinter dem Begriff Waldrand stecken, als auf den ersten Blick angenommen wird.
Wir stellen deshalb folgende Hypothese zur Wichtigkeit des Waldrandes auf: Wenn der Waldrand vom Menschen künstlich geschaffen wird und dabei waldbauliche Massnahmen angewendet werden, dann führt das zu einer erheblich besseren Lebensbedingung für Waldpflanzen und Waldtiere.
Fährt man per Velo durch das st.galler Rheintal, erhält man eine Ahnung, was mit der Pflege des Waldrandes gemeint sein könnte: Zeigen Waldränder, die an unbebautes Gebiet grenzen einen brüsken Übergang zwischen Wald und Freiland, so ist die Übergangszone bei bewirtschafteten Wiesen und Äckern fliessender und abgestufter. Die Bauern sorgen wohl mit gezieltem Abholzen grösserer Bäume dafür, dass am Waldrand vor allem Sträucher und junge kleine Bäume wachsen können. Doch weshalb ist diese Massnahme so wichtig und bedeutungsvoll für Tiere und Waldpflanzen? Handelt es sich beim Waldrand evtl. um ein Schutzgebiet für kleinere Waldtiere? Und werden mit einem gestuften Waldrand kleinere Pflanzen bevorzugt die im Schatten grösserer Bäume keine Überlebenschancen hätten?
Diesen Fragen möchten wir im weiteren Verlauf unserer Inquiry-Übung nachgehen. Um darauf Antworten zu finden, werden wir uns wohl auch mit allgemeineren Themen wie der grundsätzlichen Funktion des Waldes und weiteren waldbaulichen Massnahmen befassen müssen.
Samstag, 19. April 2008
Engage --> Engagieren Sie sich!
Was wollen wir machen, mit welchem Thema möchten wir uns intensiver auseinandersetzten?
Diese und ähnliche Fragen stellte sich unsere Gruppe zu Beginn dieses Projektes mehrmals. Nach intensivsten Diskussionen waren wir uns schlussendlich einig darüber:
"Wieso in die Ferne schweifen, dass Gute liegt doch so nah."
Wir müssen keine hochkomplexen Abhandlungen über die exotische Flora verfassen, sondern zuallererst die Natur vor der eigenen Haustüre begreifen. Was nützt es den zukünftigen Schülern, wenn man zwar weiss, dass eine Kaktee viel Wasser gespeichert hat und sie uns Notfalls vor dem Verdursten retten könnte, wir aber auf einer Schulreise, beim Wandern in Wald und Flur, auf die grundlegendsten Fragen keine Antwort zu liefern im Stande sind.
Aus diesem Grunde beschäftigen wir uns in diesem Blog mit der Frage nach der richtigen Gestaltung eines Waldrandes, den Aspekten aus der Sicht der Pflanzenbiologie, der Wildbiologie und des Landschaftsbildes. Des Weiteren werden wir noch auf die Funktionen des Waldes sowie waldbauliche Massnahmen und Waldverjüngung eingehen.
Wieso gerade wir?
Wer wäre besser geeignet als eine Gruppe bestehend aus einem Schreiner, einem eingefleischtem Pfadfinder und einem Jäger. Alle drei haben einen individuellen Zugang zu diesem Thema, jeder für sich stellt eigene Bedürfnisse an diesen Lebensraum, jeder bringt einen eigenen Rucksack an Vorwissen mit und dennoch sind wir alle in einem vereint: Dem Wald.
P.S.: Nebenbei, das Ganze hat auch noch einen weiteren Nutzen: Organisieren die Schulen doch periodisch, zusammen mit den Forstbetrieben, Waldbesitzern und Jagdgesellschaften, sogenannte "Waldputzaktionen". Mit Hilfe dieses Blogs und unseren Recherchen versteht man jetzt um einiges mehr von der Tätigkeit und den Anliegen der Betroffenen. Die Lehrperson wird nicht mehr nur als "Aufpasser" angesehen, sondern als verständnisvoller engagierter Mitspieler miteinbezogen.
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Diese und ähnliche Fragen stellte sich unsere Gruppe zu Beginn dieses Projektes mehrmals. Nach intensivsten Diskussionen waren wir uns schlussendlich einig darüber:
"Wieso in die Ferne schweifen, dass Gute liegt doch so nah."
Wir müssen keine hochkomplexen Abhandlungen über die exotische Flora verfassen, sondern zuallererst die Natur vor der eigenen Haustüre begreifen. Was nützt es den zukünftigen Schülern, wenn man zwar weiss, dass eine Kaktee viel Wasser gespeichert hat und sie uns Notfalls vor dem Verdursten retten könnte, wir aber auf einer Schulreise, beim Wandern in Wald und Flur, auf die grundlegendsten Fragen keine Antwort zu liefern im Stande sind.
Aus diesem Grunde beschäftigen wir uns in diesem Blog mit der Frage nach der richtigen Gestaltung eines Waldrandes, den Aspekten aus der Sicht der Pflanzenbiologie, der Wildbiologie und des Landschaftsbildes. Des Weiteren werden wir noch auf die Funktionen des Waldes sowie waldbauliche Massnahmen und Waldverjüngung eingehen.
Wieso gerade wir?
Wer wäre besser geeignet als eine Gruppe bestehend aus einem Schreiner, einem eingefleischtem Pfadfinder und einem Jäger. Alle drei haben einen individuellen Zugang zu diesem Thema, jeder für sich stellt eigene Bedürfnisse an diesen Lebensraum, jeder bringt einen eigenen Rucksack an Vorwissen mit und dennoch sind wir alle in einem vereint: Dem Wald.
P.S.: Nebenbei, das Ganze hat auch noch einen weiteren Nutzen: Organisieren die Schulen doch periodisch, zusammen mit den Forstbetrieben, Waldbesitzern und Jagdgesellschaften, sogenannte "Waldputzaktionen". Mit Hilfe dieses Blogs und unseren Recherchen versteht man jetzt um einiges mehr von der Tätigkeit und den Anliegen der Betroffenen. Die Lehrperson wird nicht mehr nur als "Aufpasser" angesehen, sondern als verständnisvoller engagierter Mitspieler miteinbezogen.
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