- Schutzfunktion;
- Nutzfunktion;
- Wohlfahrtsfunktion.
Die Schutzfunktion beinhaltet die Regulation des Wasserhaushaltes (grosse Mengen Wasser speichern, Beschattung durch die Bäume schützt den Boden vor Überhitzung und Austrocknung), Armierung des Bodengefüges, Schutz vor oberflächlichen Rutschungen, Verwirbelung der Luft und dadurch Festigung der Schneedecke, Schutz vor Lawinenanrissen und abstürzenden Steinen. Des Weiteren Luft- bzw. Staubfilter und Kohlenstoffspeicher.
Bei der Nutzfunktion steht im Vordergrund der umweltfreundliche, erneuerbare und einheimische Rohstoff und Energieträger Holz. Aber auch Nahrungsmittel (Beeren, Pilze, Samen), Tierfutter (Baumsamen, Laubheu) und chemische Rohstoffe (Harz) wurden oder werden genutzt.
Die Wohlfahrtsfunktion beinhaltet die Wirkung des Waldes als Erholungsraum auf den Waldbesucher und den Lebensraum für Tiere und Pflanzen.
Ein wichtiger Bestandteil eines guten Waldrandes, ist den Wald nachhaltig zu bewirtschaften. Dies heisst, ihn so zu nutzen und zu pflegen, dass er alle Waldfunktionen auch in Zukunft ohne Einschränkungen erbringen kann und dass die Bodenfruchtbarkeit erhalten bleibt. Bezogen auf die Nutzfunktion des Waldes heisst dies , dass nicht mehr Holz genutzt werden darf als nachwächst.
Bei der Waldverjüngung sollte unbedingt auf die natürliche Variante gesetzt werden. Dies, weil sie in der Regel artenreicher ist, die Anfälligkeit gegen Wildverbiss in der Regel kleiner ausfällt und die Naturverjüngung gratis ist (ein Pflanzenkauf entfällt).
Der Kanton St. Gallen als Beispiel nennt folgende Faktoren zur Lebensraumbeurteilung, welche es zu erfüllen gilt:
- Nahrung;
- Deckung;
- Störungen;
- Grösse des Lebensraumes;
- Vernetzung;
- andere Rahmenbedingungen.
In diesem Beurteilungsraster nimmt der Waldrand eine zentrale Position ein. Der Waldrand ist eine ökologisch sehr wertvolle Übergangszone vom Freiland zum Waldrand. Ein idealerweise etwa 30 Meter breiter, stufig aufgebauter Waldrand schützt den Wald vor Wind und übermässiger Sonneneinstrahlung und bietet dem Schalenwild reichhaltige Nahrung. Einen zu dichten Waldrand aus Sicht der Wildbiologie gibt es nicht, so ist z.B. das Reh ein sogennanter Schlüpfertyp, welches jederzeit unter den Bäumen und Büschen hindurch ein- bzw. austreten kann. Der Hirsch ist von seinem Verhalten her ein Brechertyp. Egal was ihm im Wege steht, bei Flucht, bricht er selbst durch die dichtesten Bewaldungen hindurch.
Guter Waldrand (Stufigkeit, Artenreichtum, buchtig ausgebildet, dicht)
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Schlechter Waldrand (Einseitig, zu offen, grosse Angriffsflächefür den Wind (Lothar lässt grüssen), keine Deckung für Wildtiere)
Wie können die einzelnen Interessensgruppen nun gleichermassen befriedigt werden? Wie können wir mögliche Konflikte vermeiden bzw. verringern?
Natürlich möchten die Forstbetriebe eine hohe Ausnutzung ihres Waldbestandes mit moglichst geringem Aufwand. Doch eine gegelmässige Durchforstung bringt allen etwas: zum einen werden die einzelnen verbleibenden Baumbestände stärker und wohlgeformter (freut den Schreiner beim Gebrach und den Waldbesitzer für den höheren Rohstoffpreis) sowie gesünder, da Pilzerkrankungen und Schädlinge nicht mehr so einfach umliegende Bäume befallen können. Eine gezielte Störungsverminderung sowie Freihalteflächen führt zu einer Verbesserung des Nahrungsangebotes, sowie einer räumlichen Stationierung des Wildbestandes. So kann verhindert werden, dass in grösserem Masse Schäden durch Wildtiere auftreten. Durch das Bereitstellen von Verbissgehölze und Prossholz (im Winter gefällte Bäume werden liegen gelassen, damit das Wild sie schälen und verbeissen kann) führt dazu, dass der Jungwuchs in Ruhe gelassen wird und als eine Ergänzungsnahrung zur Verfügung steht. Dies freut den Jäger, da man eine Konzentration des Wildes in einem Revier hat und zum anderen den Waldbesitzer, da hierdurch seine Kapitalanlagen (junge Bäume) in Ruhe gelassen wird.
In Kursen und Gesprächen mit Vertretern des Amtes für Jagd und Fischerei des Kantons St. Gallen durften wir solche Massnahmen direkt in der Praxis miterleben und feststellen, dass es sich hierbei um sehr praktikable Lösungen handelt. Und es wird ein grosses Augenmerk auf die Öffentlichkeitsarbeit, sprich Miteinbezug der Schulen.
Und hierdurch kommen wir zur Betrachtungsweise bzw. Nutzen, welcher zu Beginn dieses Blogs zum Thema "Waldrand" umschrieben wurde, wo es darum ging, was wir als Schule zu diesem Lebensraum beitragen können.
Von Nichts kommt Nichts. Eine Hege und Pflege dieses hochkomplexen Ökosystemes bedarf einer riesigen Anstrengung von allen Seiten. Die Schule hat hierbei die Möglichkeit, einen wertvollen und hilfreichen Beitrag zur Umwelt vor unserer Haustüre zu leisten.
Die Schüler lernen im Felde die Zusammenhänge in der Natur zu verstehen, es bietet sich als eine echte Alternative zum klassischen Schulzimmerunterricht an und die Lehrperson kann und muss sich für einmal in einer anderen, fremden Arbeitsumgebung beweisen.
Eine Lernumgebung die alle Sinne anspricht: Geruch und Geschmack des Waldes, Vogelgezwitscher und Rauschen der Baumkronen, Pflanzen erfühlen sowie die verschiedenen Farben und Formen mit den Augen bewundern. Was will man mehr!
[Quelle: Amt für Jagd und Fischerei des Kantons St. Gallen. (2006.) Wild und Jagd im Kanton St. Gallen. St. Gallen: Amt für Jagd und Fischerei (Hrsg.).]
2 Kommentare:
Dieser Beitrag zeigt exemplarisch die äusserst vielfältigen Funktionen des ökosystems Wald auf.Wald ist ein ausgezeichnetes Thema für die Schule, sowohl im Schulzimmer (und natürlich noch besser) für eine Exkursion bzw. einen Waldtag. Dazu gibt es viele Handreichungen; oft sind auch die Förster eine gute Anlaufstelle, ebenso sollte man die diversen Waldpfade nutzen.
Hinweis: Die Quelle/n der Information fehlt --> bitte noch angeben.
Noch zwei Nachbemerkungen: ein kleiner störender Deutschfehler gleich am Anfang (Fuktionen).
Und "In Kursen und Gesprächen mit Vertretern des Amtes für Jagd und Fischerei des Kantons St. Gallen durften wir solche Massnahmen direkt in der Praxis miterleben" --> wie ist das zu verstehen: haben Sie als Gruppe an einem Kurs teilgenommen oder ..... ist das einfach ein Zitat??
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